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Wassergeflügel bei eisigem Wetter im Potsdamer Raum

Es hat sich doch gelohnt die Seen südlich von Potsdam ab zu klappern und das gute Wetter am Vormittag zu nutzen. Bei solch guten Bedingungen, Sonne und klare Luft ist die Kombination der Nikon D7100 und dem Tamron 150-600 wirklich gut und absolut ausreichend, wenn man noch etwas Zeit in die Bildbearbeitung steckt.

Ein Highlight des Ausfluges war die weibliche Bergente und ein Mittelsägerweibchen. Das hat mich wirklich gefreut, da ich diese zwar in den Tagen zuvor immer mal wieder gesichtet habe, ein ordentliches Foto mir aber nicht gelungen ist

 

Winter rund um den Schwielowsee

Die anhaltende Kälte hat den Schwielowsee fast komplett zufrieren lassen. Eigentlich ist das Gebiet ornithologisch (insbesondere für Vogelfotografie) eher ungeeignet, da die Entfernung von Wassergeflügel etc. einfach zu groß sind.

Die verbleibenden, offenen und ufernahen Wasserflächen waren in den letzten 2 Wochen wirklich interessant, da die Enten hervorragend zu beobachten waren. Auch Seeadler liessen sich immer mal wieder blicken und eine Bergente, die ich leider nicht fotografisch festhalten konnte. Bemerkenswert war eine Ansammlung von mehr als 100 Mandarinenten. Auch Gänsesäger (>50), Zwergsäger (6), Mittelsäger (2, leider kein Bild), Schellenten (>30) sind in dem Bereich anwesend. Die Zwergtaucher sind nicht so einfach zu fotografieren, da sie wirklich klein sind, schnell abtauchen und das zwar vorhandene Sonnenlicht leider nicht für schnellere Verschlusszeiten und geringere ISO Werte gereicht hat.

Insektizide bedrohen Oberflächengewässer weltweit

Eine aktuelle >800 Einzelstudien betrachtende Review- Studie (Stehle und Schulz 2015) konnte wieder einmal eindrucksvoll zeigen, dass Insektizide auf globaler Skala eine große Bedrohung für die aquatischen Nahrungsnetze darstellen. Mehr als 50% aller ausgewerteten Insektiziddetektionen überschritten die festgelegten Grenzwerte. Das eigentlich erschreckende an der Meta-Analyse der beiden Autoren ist aber, dass für über 90% der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche keine belastbaren Daten vorliegen.

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Daher ist davon auszugehen, dass die Belastungen als noch größer anzunehmen sind, da die Messintervalle oftmals limitiert und die Spitzenkonzentrationen meistens garnicht erfasst werden (bei Starkregenereignissen werden bspw. fast nie Messungen durchgeführt). In Deutschland widerum liegen die Werte (aus 138 Studien) besonders hoch, welches die Wissenschaftler darauf zurückführen, dass eher Kleingewässer beprobt wurden und die eingesetzte Messtechnik in den Industrieländern hochsensitiv ist.

Morgenstund hat Gold im Mund

Frühes Aufstehen lohnt sich doch immer für Naturbeobachtung. Zwar waren die morgendlich hohen Temperaturen mit wabernder Luft fototechnisch nicht optimal, trotzdem zog ich um 5 Uhr los und wurde tatsächlich schon auf dem Weg zum Zielgebiet belohnt. Ein Neuntöter ließ sich gleich neben mir nieder und ich konnte das schöne Männchen ablichten.

Die Schafstelze und das Schwarzkehlchen hatte ich schon vor einigen Tagen beobachtet, doch ein gutes Foto ist mir nicht gelungen. Heute hatte ich Glück mich der Wiesenschafstelze nähern zu können und 10 Minuten lang zu fotografieren, ohne dass es die Schafstelze gestört hätte. Das freut mich immer ganz besonders. Vor allem, wenn noch Stretching-Übungen vollzogen werden.

Das Neuntöterrevier wird immer mal wieder von Wendehälsen heimgesucht. Gnadenloses Gegenlicht, aber diese Art sieht man nicht alle Tage! Ich zumindest nicht. Auf dem Weg zum Vogelturm sah ich noch ein Kranichpärchen mit Junges, welches sich im hohen Gras versteckt hielt.

Gegen 7 Uhr konnte ich von einem Vogelturm aus Rotmilan, Schwarzmilan, Fischadler beim Jagen beobachten. Untermalt wurde das Ganze von diversen Rohrsängern, der Rohrammer und einem Rohrschwirl.

Die Schellenten hatten Bruterfolg und neben Schnatterenten (im Hintergrund des Graureiherbildes zu sehen), einem Pirol und 4 Kuckucks hielten sich allerlei Singvögel rund um den Turm auf. Auch ein Rotschenkel und Flußuferläufer waren zu beobachten, allerdings auch ein Marderhund (den ich leider nur teilweise fotografieren konnte), der es wohl auf die Bodenbrüter abgesehen hat. Es bleibt zu hoffen, dass es dieses Jahr trotzdem einige Bruten geschafft haben.

Solch eine Artenvielfalt auf so engem Raum, alles an einem Tag kenne ich nur in Brandenburg. Für mich ein perfekter Samstag vormittag, der gegen 12 Uhr mittags ja noch genug Zeit für andere DInge im Leben lässt. Trotz juckender Quaddeln des Eichenprozessionsspinners.

Grüße,

Philip