Frühes Aufstehen lohnt sich doch immer für Naturbeobachtung. Zwar waren die morgendlich hohen Temperaturen mit wabernder Luft fototechnisch nicht optimal, trotzdem zog ich um 5 Uhr los und wurde tatsächlich schon auf dem Weg zum Zielgebiet belohnt. Ein Neuntöter ließ sich gleich neben mir nieder und ich konnte das schöne Männchen ablichten.
Die Schafstelze und das Schwarzkehlchen hatte ich schon vor einigen Tagen beobachtet, doch ein gutes Foto ist mir nicht gelungen. Heute hatte ich Glück mich der Wiesenschafstelze nähern zu können und 10 Minuten lang zu fotografieren, ohne dass es die Schafstelze gestört hätte. Das freut mich immer ganz besonders. Vor allem, wenn noch Stretching-Übungen vollzogen werden.
Das Neuntöterrevier wird immer mal wieder von Wendehälsen heimgesucht. Gnadenloses Gegenlicht, aber diese Art sieht man nicht alle Tage! Ich zumindest nicht. Auf dem Weg zum Vogelturm sah ich noch ein Kranichpärchen mit Junges, welches sich im hohen Gras versteckt hielt.
Gegen 7 Uhr konnte ich von einem Vogelturm aus Rotmilan, Schwarzmilan, Fischadler beim Jagen beobachten. Untermalt wurde das Ganze von diversen Rohrsängern, der Rohrammer und einem Rohrschwirl.
Die Schellenten hatten Bruterfolg und neben Schnatterenten (im Hintergrund des Graureiherbildes zu sehen), einem Pirol und 4 Kuckucks hielten sich allerlei Singvögel rund um den Turm auf. Auch ein Rotschenkel und Flußuferläufer waren zu beobachten, allerdings auch ein Marderhund (den ich leider nur teilweise fotografieren konnte), der es wohl auf die Bodenbrüter abgesehen hat. Es bleibt zu hoffen, dass es dieses Jahr trotzdem einige Bruten geschafft haben.
Solch eine Artenvielfalt auf so engem Raum, alles an einem Tag kenne ich nur in Brandenburg. Für mich ein perfekter Samstag vormittag, der gegen 12 Uhr mittags ja noch genug Zeit für andere DInge im Leben lässt. Trotz juckender Quaddeln des Eichenprozessionsspinners.
Grüße,
Philip